F87 Das ultimative Öl für den M2 Competition

Diskutiere Das ultimative Öl für den M2 Competition im Allgemein Forum im Bereich BMW 2er Forum; Hallo zusammen Bald steht bei mir der Einfahrservice an und ich habe nicht vor das BMW Öl zu verwenden. Habe dies mit meinem Händler geklärt...
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///M Houbi

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Hallo zusammen

Bald steht bei mir der Einfahrservice an und ich habe nicht vor das BMW Öl zu verwenden. Habe dies mit meinem Händler geklärt, solange das Öl den Vorgaben entspricht kippen die mir gerne ein was ich Ihnen mitbringen werde.

Es muss also ein LL-04 oder ein LL-12 FE sein, weiter möglich ist 0W-30, 5W-30, 0W-40 oder 5W-40. FE steht meines Wissens für Fuel Efficiency. Geht es hierbei um Verbrauch, die Bäume und die Wünsche aus Brüssel oder gehts hierbei noch ein wenig um meinen Motor? Ich möchte nicht soweit gehen und sagen dass mich die Umwelt nicht interessiert, aber ich möchte hier einfach nur das beste für meinen Motor haben weil ich vor habe dieses Auto für lange lange Zeit zu fahren. Heisst die FE Öle kann man schonmal getrost streichen und auf LL-04 setzen?

Ich habe früher sehr gute Erfahrungen mit Mobil 1 5W-50 Racing Formula gemacht. Von Mobil 1 wird für den M4 mit S55 das ESP 0W-40 empfohlen. (Für den M2C gibts da noch keine Empfehlungen, nur für den M2 mit N55...) Es gibt auch ein ESP 5W-30, dass hat aber die LL-04 Freigabe nicht. Der Vorgänger, das ESP Formula 5W-30 hatte diese aber... Mit dem neuen ESP 5W-30 von Mobil1 dürfte das aufgrund der fehlenden LL-04 Freigabe also nichts werden. Wenn es also Mobil 1 ESP sein soll dann nur das 0W-40.

Im Normalfall füllt BMW im M2 Competition ein 5W-30 ein. Der Weg zu meiner Arbeit ist leider nicht all zu lange, das heisst im Normalbetrieb (arbeit hin und zurück) mache ich 2 mal ca. 20km. Kommt mir da das 0W entgegen? So furchtbar kalt ist es hier in der Schweiz im Normalfall aber nicht dass wirklich 0W hermüsste.

Was soll nun also rein wenn die Kosten für das Öl keine Rolle spielen, nur das beste vom besten rein soll und das Auto häufig auf Kurzstrecken (Autobahn) bewegt wird und sich die Temperaturen im normalfall zwischen -5 und +30 Grad bewegen?

Grüsse,

Houbi

 
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Richtig, ich fahre auch das Ravenol VST beim N55, aber nicht weil der Name nett klingt, sondern weil es eben viele Informationen darüber gibt (Datenblätter, weltweite Ölanalysen, Bewertungen von Experten). Das Öl ist in allen Bereichen in der Spitzengruppe.

Ob BMW jetzt von Shell seine Öle 1Cent billiger einkauft und die deswegen empfiehlt, sagt genauso wenig über die direkte Qualität im Vergleich aus. 😉
Denn morgen ist dann Mobil1 1Cent günstiger und BMW macht sein BMW Stempel da drauf ;)
So funktioniert unseren Branche nun mal.
 
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Fahre aufm M2c das RUP 5W-40, mit LL04 eines der besten Öle überhaupt. Starkes Grundöl und sehr gute Additivierung. Aber solche guten Produkte gibts auch von Motul, Liquy Moly oder Rowe.
 
  • Das ultimative Öl für den M2 Competition Beitrag #243
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@Ruediger LL12 FE hat einen HTHS kleiner 2,9. LL17 FE meine ich kleiner 2,6.
Daher kann sich jeder seinem Reim im bezug zum LL04 (RUP) oder LL01 (VST) machen.

30.000km egal mit welchem Öl funktioniert nicht, wer hier nach Gebrauchtölanalysen der verschiedenen Motoren sucht wird recht schnell fündig. Bei 250 Betriebdstunden ist einfach Feierabend. Auch wenn die Autohersteller mit langen Intervallen die Leasingkosten für Flottenveträge schön rechnen.

Einfach mal durchlesen, nicht nur die Viskosität sinkt, auch die Basische Reserve des Öls wodurch das Öl langsam ins Saure kippt.

https://oil-club.de/index.php?thread/2175-bmw-twin-power-turbo-5w30-bmw-m135i-30tkm-intervall/
 
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Genau deshalb gibt es ja Ölanalysen. Was du sagst, ist teilweise richtig. Ein Öl muss, nur weil es die Freigabe erreicht hat, natürlich noch lange nicht gut sein. Das Shell BMw Öl ist eines der besseren Öle auf dem Markt, aber das beste ist es nicht. Darüber gibt es im Oil-Club mehr als genug nachzulesen.
Unterm Strich spielt die Wahl des Öl auch gar keine so grosse Rolle, solange es eine Freigabe hat. Viel wichtiger sind regelmässige Ölwechsel, am besten jährlich, mindestens aber im vorgegeben Intervall.
Hat ein Öl die OEM-Freigabe, so ist es gut genug für den OEM. Es bleibt "nur" die Frage, wie hoch der Kandidat beim Stabhochsprung wirklich gesprungen ist. DAS ist niemandem im Oil-Club zugänglich. Diese Infos haben nur der OEM und der Ölhersteller selbst. Im Oil-Club kann man sich nur dessen bedienen was man als Außenstehender an Infos bekommen kann, also Ölanalysen, jedoch ohne die dazugehörigen Motoren gesehen oder das Betriebsverhalten zu kennen fällt man ein Urteil.:rolleyes: Das ist so als würde ich als Arzt eine Blutprobe für gut befinden aber der Patient stöhnt vor Schmerz und ihm ist schwarz vor Augen. Das ist der Oil-Club in einem Satz und das meine ich ausdrücklich nicht negativ.

Die verlinkte Analyse zeigt doch nur, dass das Öl gewechselt werden sollte (daher die 30tkm) aber es ist nicht völlig fertig. Ein Öl darf nach seiner Lebensdauer ruhig eingedickt sein, stinken und schwarz sein. Das ist die Funktion eines Öls. Lieber ein schwarzes Öl als schwarze Oberflächen. Sämtliche Werte entsprechen aber grundsätzlich einem wechselfälligen Öl.
- Oxidation/Nitration erhöht aber ich kenne Testmotoren mit fast dreistelligen Werten
- Eisen, Alu und Kupfer erhöht aber es ist auch ein großvolumiger Hochleistungsmotor von dem man nicht weiß, wie er bewegt wurde
- Kraftstoffgehalt nicht der Rede wert

Die Standardformulierungen im Kopf des Analysezertifikats sind aus zeitlichen Gründen Textbausteine. Ungefähr so, wie wenn man von Amazon einen persönlichen Service erwartet. Bei der Anzahl der Proben, die täglich bei Oelcheck in Brannenburg durch die Hände gehen, wird sich kein Mensch die Mühe machen große Detektivarbeit zu verrichten, ganz bestimmt nicht zu dem Preis der Analyse. Deshalb kann man den Teil überspringen. Klingt nach einem Arztrezept mit "Lendenwirbelsynrdom mit 6x Krankengynmastik und 40mg Diclofenac" als Abstellmaßnahme...

Richtig, ich fahre auch das Ravenol VST beim N55, aber nicht weil der Name nett klingt, sondern weil es eben viele Informationen darüber gibt (Datenblätter, weltweite Ölanalysen, Bewertungen von Experten). Das Öl ist in allen Bereichen in der Spitzengruppe.

Ob BMW jetzt von Shell seine Öle 1Cent billiger einkauft und die deswegen empfiehlt, sagt genauso wenig über die direkte Qualität im Vergleich aus. 😉
Denn morgen ist dann Mobil1 1Cent günstiger und BMW macht sein BMW Stempel da drauf ;)
So funktioniert unseren Branche nun mal.

Der Einkauf, der die Preise mit den Ölfirmen verhandelt, redet nur mit den Firmen, die die technische Freigabe bereits haben. Zusätzlich gibt es OEMs, bei denen die Entwicklungsabteilung klar vorgeben kann, dass ein bestimmtes Öl zu nehmen ist, auch wenn es 1-2 ct teurer ist. Das sagt alles.

Jeder wie er mag.

Aber ich bin Fakten gegenüber immer aufgeschlossen, daher Butter bei die Fische: "Mein" Ravenol VST 5W-40 hat einen HTHS bei 150°C von 3,9. Wo liegt dein 5W/0W-30 Öl vom Freundlichen (das übrigens 30% BILLIGER ist als das Ravenol) in Bezug auf den HTHS-Wert?

BMW senkt die HTHS bei ihren Ölen nämlich ab, damit die Spriteffizienz steigt, was dem Flotten-CO2-Ausstoß zugute kommt. Nur blöd, wenn man genau auf diese Öleigenschaften auf dem Track angewiesen ist...

30.000 km in einem N55 sehen dann z.B. so aus:
https://oil-club.de/index.php?thread/2175-bmw-twin-power-turbo-5w30-bmw-m135i-30tkm-intervall/

Ein Motor wird nicht nur von der Physik (HTHS-Viskosität) sondern auch von der Chemie (Additive, Grundöle) geschützt und vielleicht hilft es dir wenn ich dir sage, dass ich schon Motoren gesehen habe, die mit einem 0W-20 verschleißärmer gelaufen sind als mit einem 0W-30. Ich kann den Trend zu hochviskosen Ölen nachvollziehen, denn eine Viskosität ist eine Eigenschaft, die sich von Laien extrem leicht nachvollziehen lässt: Je dicker, desto besser der Verschleißschutz, also fahre ich immer schön die dicke Suppe. Stimmt aber definitiv nicht.

Fahre aufm M2c das RUP 5W-40, mit LL04 eines der besten Öle überhaupt. Starkes Grundöl und sehr gute Additivierung. Aber solche guten Produkte gibts auch von Motul, Liquy Moly oder Rowe.

Klar gibt es sie, weil sämtliche kleinen Ölbuden nicht in der Lage sind mehrere Millionen Euro in 3-4 Jahren auszugeben ohne zu wissen, ob sie vom OEM überhaupt berücksichtigt werden. So eine Fehlinvestition macht eine kleine Firma 1-2x und dann ist sie weg vom Fenster. Für immer. Das können nur die ganz großen Ölfirmen und deshalb haben sie Vorrang bei der Entwicklung bei großen Volumen, neuen Motoren und großen OEMs. Die kleinen Firmen gehen dann zu den etablierten 2-3 Additivfirmen und kaufen dort das Additivpaket (z.B. 15% der Formulierung) mit der garantierten LL-xx Performance ein und mischen es daheim zusammen. Das ist etwa so, wie wenn ich ein Kochrezept im Internet penibel nachkoche und erzähle meinen Gästen, dass ich es in wochenlanger Feinabstimmung alleine "entwickelt" habe. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Diese Infos findet man aber nicht an jeder Ecke im Internet.
 
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Kandan

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Du hast in einigen Punkten sicher Recht, aber in einem ganz entscheidenden Punkt vermischst du deine Argumente.
Du weißt doch ebenso nicht wie "hoch" dein Shell Öl bei den internen BMW Tests "gesprungen" ist. Oder warst du bei der Freigabe involviert und kennst die Daten?
War es exorbitant gut für den Motor, oder nur die eielegende Wollmilchsau um alle mögliche Zielkonflikte im Konzern irgendwie zu vereinen. ..?
Jeder der in der Automobilbranche in der Entwicklung arbeitet, kann die wahrscheinliche Antwort ganz schnell geben...
Das aber bemängelst du aber bei den anderen Ölen.
Dem stehen aber zumindest die unabhängigen und sehr positiven Ölanalsyen der hier genannten Öle gegenüber.

Desweiteren gibt es Öle auf dem Markt, die zwar die LLxx Freigaben haben aber nicht alle Öle haben eine "namentliche Freigabe" von BMW, dass heißt sie wurden explizit von BMW freigefahren.
Dieses Merkmal spricht für mich noch deutlicher dafür, dass diese Öle in keinem Falle schlechter sind, im Gegenteil.
 
  • Das ultimative Öl für den M2 Competition Beitrag #246
Shena

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Frohes Neues!

Aus deinem Beitrag liest sich heraus, dass du dich in dem Thema auskennst. Aber dann lege doch bitte (wie ich oben bereits geschrieben hatte) dazu einmal die Datenlage auf den Tisch!

Mir hilft es nicht, dass du "schon Motoren gesehen [hast], die mit einem 0W-20 verschleißärmer gelaufen sind als mit einem 0W-30". Ich betreibe einen N55, der in meinem Fall die höchste Belastung auf dem Track erfährt. Kurzstrecken, lange Leerlaufphasen, Stop and Go, Winterbetrieb, Kraftstoffeffizienz, Ölpreis, usw. sind für meine Anwendung komplett irrelevant. Sprich, mein "Zielkonflikt" ist ein komplett anderer, als der des OEMs. Ich möchte aber ein LL01, daher scheiden die noch leistungsfähigeren Racingöle für mich aus. Ergo habe ich als besten Kompromiss das VST gefunden.

[...]
Ein Motor wird nicht nur von der Physik (HTHS-Viskosität) sondern auch von der Chemie (Additive, Grundöle) geschützt und vielleicht hilft es dir wenn ich dir sage, dass ich schon Motoren gesehen habe, die mit einem 0W-20 verschleißärmer gelaufen sind als mit einem 0W-30. Ich kann den Trend zu hochviskosen Ölen nachvollziehen, denn eine Viskosität ist eine Eigenschaft, die sich von Laien extrem leicht nachvollziehen lässt: Je dicker, desto besser der Verschleißschutz, also fahre ich immer schön die dicke Suppe. Stimmt aber definitiv nicht.
[...]
 
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Ich selber bin von dem Ravenol rcs 5w40 auf das RSS 10w60 umgestiegen. Hat einen HTHS wert von 5,8 und eine Sulfatasche von 1,3. Hat aber keine Freigabe was mir persönlich schnuppe ist, brauch dieses Sprit Spar Öl nicht.
 
  • Das ultimative Öl für den M2 Competition Beitrag #248
Erebor

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Ich selber bin von dem Ravenol rcs 5w40 auf das RSS 10w60 umgestiegen. Hat einen HTHS wert von 5,8 und eine Sulfatasche von 1,3. Hat aber keine Freigabe was mir persönlich schnuppe ist, brauch dieses Sprit Spar Öl nicht.
Bei deinen Mods ist das auch komplett irrelevant. Da wird eingefüllt, was den Zweck am besten erfüllt.
 
  • Das ultimative Öl für den M2 Competition Beitrag #249

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Ab der GTS mal würde ich das Ravenol RCS 5w40 nehmen. Oder das Motul v300 5w40 Racing Competition.
 
  • Das ultimative Öl für den M2 Competition Beitrag #250
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Mit OPF aber suboptimal. Der pappt zu.
 
  • Das ultimative Öl für den M2 Competition Beitrag #251

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Wenn ihn Kurzstrecke fährst vermutlich mit 70-80tkm ja. Wenn man den Motor Ordentlich bedient sollte nichts passieren.
 
  • Das ultimative Öl für den M2 Competition Beitrag #252

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Du hast in einigen Punkten sicher Recht, aber in einem ganz entscheidenden Punkt vermischst du deine Argumente.
Du weißt doch ebenso nicht wie "hoch" dein Shell Öl bei den internen BMW Tests "gesprungen" ist. Oder warst du bei der Freigabe involviert und kennst die Daten?
War es exorbitant gut für den Motor, oder nur die eielegende Wollmilchsau um alle mögliche Zielkonflikte im Konzern irgendwie zu vereinen. ..?
Jeder der in der Automobilbranche in der Entwicklung arbeitet, kann die wahrscheinliche Antwort ganz schnell geben...
Das aber bemängelst du aber bei den anderen Ölen.
Dem stehen aber zumindest die unabhängigen und sehr positiven Ölanalsyen der hier genannten Öle gegenüber.

Desweiteren gibt es Öle auf dem Markt, die zwar die LLxx Freigaben haben aber nicht alle Öle haben eine "namentliche Freigabe" von BMW, dass heißt sie wurden explizit von BMW freigefahren.
Dieses Merkmal spricht für mich noch deutlicher dafür, dass diese Öle in keinem Falle schlechter sind, im Gegenteil.
Ich kenne die performance vom Shell-Öl in der Tat nicht, weil ich nicht für Shell oder BMW arbeite aber ich weiß als Konkurrent, wie das Geschäft und der Weg zu einem Erstbefüllöl von Ölhrsteller x zu OEM y funktioniert. Grundsätzlich ist jedes Öl der Welt ein Kompromiss aber auf allerhöchstem Level. Die üblichen Rahmenbedingungen (Kosten, globale Verfügbarkeit, Longlife, globale Kompatibilität mit allen Schlechtkraftstoffen) mal außen vor, ist es heute so, dass es meistens Zielkonflikte in Puncto Reibminimierung (Thema CO2), Verschleißschutz und Sauberkeit gibt. Ziehe ich einen der drei Parameter hoch, leidet ein anderer aber am Ende sind alle sehr anspruchsvollen Ziele zu erfüllen. So, wie die Motoren mit der Zeit heißer und leistungsfähiger wurden, so haben sich auch die Spezifikationen und damit auch die Öle weiterentwickelt. Ein N52 wurde durch einen N20 ersetzt und dieser durch einen B48 beispielsweise. Die Anforderungen an die Öle sind nach einigen Dekaden Stillstand, da immer nur kühle Saugmotoren gebaut wurden, innerhalb von wenigen Jahren Dank Downsizing, Turbo, Emissionsvorschriften etc geradezu explodiert.

Eine Ölperformance sauber einzuschätzen benötigt eine Serie von Komponenten-/ (Turbo z.B.), Motor-/Fahrzeugdauerläufen, welche pro Test gerne mal zig Tausend Liter Sprit verbraten, weil sie über 1000 Std. laufen. Es werden verschiedene Kraftstoffqualitäten getestet, Sauberkeit, Kraftstoffeffizienz, Verschleiß, OPF-Kompatibilität, Ölverbrauch, Ölverschäumung, Ölalterung (Eindickung), Schlammtests mit >>20% Kraftstoff (!), Korrosionstests und vieles mehr. Für jeden Parameter gibt es aufwändige Tests, die in jahrelanger Arbeit vom OEM entwickelt wurden um selbst feinste Unterschiede zwischen guten und schlechten Ölen herauszufiltern. Selbstverständlich werden alle Tests von Ölanalysen begleitet und nach dem Test jeder einzelne Motor bis auf die letzte Schraube zerlegt und vermessen. Neu vs. Alt. Soll vs Ist. Das Gesamtbild aus Motorbefundung UND Ölanalyse ergibt das Urteil, ob und wie gut ein Öl ist. Es macht ein Ranking möglich.

...und dann kommt ein Ölforum und versucht mit 50-Euro-Ölanalysen anhand einiger Parameter aus Produktdatenblättern, die aus der Marketingabteilung stammen irgendwas einzuschätzen. Womöglich schreiben da Leute mit fachfremdem Hintergrund (Geschichtslehrer tagsüber, abends passionierter Öldetektiv) irgendwas, wo andere Laien im Herdentrieb zur Marke xy (der aufmerksame Leser weiß, was dort ständig empfohlen wird) rennen und kaufen. Daher will ich die dortigen Statements, die häufig faktisch falsch sind, nicht weiter kommentieren.

So hart es auch klingt: Eine kleine Ölfirma wird niemals die moderneren Additive haben als ein Mega-Konzern, da dieser an vorderster Front mit Additivfirmen und OEMs die neusten Produkte entwickelt. BigBoys first. Erst nach Einführung dieser neuen Produkte kriegen die kleinen Firmen die Pakete von den Additivfirmen auch angeboten. Entsprechend kann man die performance einordnen aber wenn ein Produkt die OEM-Freigabe xy hat, dann ist es grundsätzlich freigegeben und dann sehe ich auch nicht die Notwendigkeit als Laie da Änderungen vorzunehmen aber wenn man grundsätzlich eine kalte Wut in sich trägt, die sich gegen alles richtet was Castrol, Mobil 1 oder Shell heißt, dann liegt das Problem vielleicht ganz woanders...

Zum Freigabeprozess: Man weiß z.B. was BMW in seiner LL-12 FE für Motorentests verlangt und kennt die Limits. War man als Ölhersteller frühzeitig mit BMW im Bett für eine völlig neue Spezifikation, die es noch nicht gibt, dann konnte man sogar Einfluss auf die Grenzwerte nehmen, d.h. dass sie möglichst hoch sind und Billo-Konkurrenz draußen bleibt. Das könnte im Fall Shell/BMW wahrscheinlich sein. Jeder Ölhersteller hat so seine OEMs.

Zurück zum Prozess einer bereits vorhandenen Spezifikation, für die man gerne eine Freigabe hätte: Man entwickelt also ein Öl, von dem man denkt, dass es restlos alle Anforderungen packt, testet es in unabhängigen Labors und reicht den Datensatz zur Prüfung bei BMW ein. BMW spielt den strengen Lehrer und erteilt im Optimalfall dann eine dreijährige Freigabe für das Produkt xy, fertig. Erst jetzt daran man Labels drucken und verkaufen. Nach drei Jahren muss man requalifizieren, wie beim TÜV.

Schafft man die Tests nicht im Anlauf und das ist die Regel, dauert dieser iterative Prozess bei einem völlig neuen Öl teilweise Jahre und kostet Millionen bis man ein Öl hat, das alles sauber schafft. So macht es eine große Ölfirma. Eine kleine Ölfirma kauft sich nach einer Sperrfrist und teilweise Jahre später die fertige Mischung mit der garantierten "Mindestperformance" und umgeht damit den zeit-/ und kostenintensiven Entwicklungsprozess, wie oben beschrieben. Die Entwicklung ist im Preis des Additivpakets bereits inkludiert. Darin steckt ja das Wissen. Nun geht man mit dem Datensatz zu BMW und kann sich sicher sein, dass der "TÜV" bestanden wird, denn die Additivfirma bürgt mit ihrem Rezept für die Performance. So arbeiten die kleinen. Das sollte erklären, weshalb man hier nicht mit Ultra-Spitzenölen rechnen sollte ABER sie sind freigegeben, also ausreichend!

Und zum Abschluss: Es gibt seit wenigen Jahren eine neue Porsche C40-Freigabe (0W-40 für alle neuen Boxer und Porsche V8) mit einem einzigen Öl, das freigegeben ist: Mobil 1 ESP x3 0W-40. Wo sind die zahlreichen Mitbewerber? Schaut man nämlich in die Vorgänger-A40-Freigabeliste, ist diese so dick, wie ein Telefonbuch. Sogar Öle von Kaufland sind dabei und hier? Gähnende Leere. Das finde ich extrem interessant.

Frohes Neues an alle und bleibt's gesund.(y)
 
  • Das ultimative Öl für den M2 Competition Beitrag #253
Graf Koks

Graf Koks

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Für mich als Laie auf diesem Gebiet hört sich das alles sehr schlüssig an, was du schreibst, aber das ist
bei vielen Beiträgen im Ölforum, die was Anderes sagen, bei mir auch so.
Hast du beruflich mit diesem Thema zu tun, @Maschine?
 
  • Das ultimative Öl für den M2 Competition Beitrag #254

Gast2314

Guest
Habe dieses Thema mal für heute früh als Morgenlektüre genommen.
Hochinteressant auf jeden Fall, jedoch für den Laien schon fast überfordernd.
Nun halte ich es so:
bin ein Normalo-Autofahrer. der jedoch seine Chaise hegt und pflegt.
Das beinhaltet auch, dass ich mein Fahrzeug auf öffentlichen Straßen so bewege,
wie es eben möglich, d.h. wie es nötig ist:
immer versuchen warmzufahren, aber zwangsläufig leider auch Kurzstrecke, Stop and Go und eben Leerlauf.
Um Ausgleich, also etwas Erholung und Wellness für mein Vehikel zu bieten, trete ich ihn nie kalt
und fahre regelmäßig eine längere Strecke, um ihm Auslauf und freies Atmen zu ermöglichen.

Ansonsten noch vorgezogene Ölwechsel und die Hoffnung - eigentlich Gewissheit,
dass mein Serien -, sprich: /Normalo-Schmierstoff meinen Motor schützt.
Mit anderen Worten:
für einen ruhigen Schlaf reicht es allemal ...;):)
 
  • Das ultimative Öl für den M2 Competition Beitrag #255

Gast2672

Guest
Das Öl - Thema ist doch in jedem Forum das Gleiche!
Wenn ich mich an das KTM - Forum erinnere, ----> die Ambitionierten, die Racer, die ausgewiesenen Wissenschaftler und die Normalos........
Fakt ist, desto mehr Wissenschaft umso mehr Unsinn!
Auf der Kart - Bahn und oder im Ringbetrieb ist ein besonderes Augenmerk sicherlich von Nöten.
Aber hier werden auch andere Teile bewegt, wenn ich so an die SUMOS erinnere, diese werden eben in Betriebsstunden gemessen usw ....!
Ich meine aber, hier reden wir von 2 er BMW`s und keinen Rennfahrzeugen, so wird es für uns Normalos auch kein Beinbruch sein das vorgeschriebene Öl zu verwenden, ohne das die Stangenware bei jeder Kurz oder Langstrecke den Dienst versagt, wäre dann wohl Themenverfehlung!
Wenn ich im Jahr keine 10 Tsd KM fahre, wozu sollte ich dann die vorgeschriebenen Intervalle halbieren.
Das wird wohl eher dem Gewissen als der Technik dienen.
 
  • Das ultimative Öl für den M2 Competition Beitrag #257

Suchor

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Soviel zu Big Player und Additiv Paket. Aufm Tank und Ölverschluss Deckel steht der Partner, wo am Meisten bezahlt 😂.
Ravenol ist ein Hersteller der nicht viel wert auf Freigaben legt, die Verkaufen ihr Öl auch so Weltweit.
Gerade bei solchen Autos wie GT3 oder GT4 klasse kommt es auf Zuverlässigkeit an. Das Ding muss ins Ziel kommen.
Ich bekomm von Ravenol kein Geld für die Empfehlung, werde aber kein anderes Öl mehr fahren.
Aber da das Öl Thema endlos ist, kann und darf ja jeder machen wie er für Richtig hält. Einer der Serie fährt, kann auch das BMW/Shell Öl benutzen, alle die nicht Serie sind empfehle ich das RCS 5w40, und der wo Stage 2 und mehr fährt ein 10w60 oder sogar 20w60 wenn es ein Sommer Auto ist.
 
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  • Das ultimative Öl für den M2 Competition Beitrag #258
Kandan

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@Maschine
Ohne dir nahetreten zu wollen, aber deine Ausführungen beinhalten viel Allgemeingültigkeiten, aber so gut wie keine Daten oder Fakten.

Lass es mich kurz zusammenzufassen:
Du kennst die Ergebnisse des von BMW verkauften Öls (hier Shell) nicht. Ich sage auch nicht, dass es schlecht ist. Warum auch...Ist ein sehr gutes Öl, aber sicher nicht Top of class in manchen Punkten.

Trotzdem:
Du sagst, da es ein "großer" Hersteller ist und von BMW beworben wird "muss" es per se besser sein als z. B. von kleinen Herstellern (was ist eigentlich mit grossen Marktbegleitern wie z. B. Aral...?) da besseren Zugang zu hochwertigen Additiv Paketen, mehr Budget, weitreichende Prüffeldressourcen, bessere Kommunikation zu den OEMs usw.

Dem widerspreche ich - zumindest deiner Argumentation, dass es automatisch besser sein soll als von einem kleinen Hersteller, nur weil es mit BMW einen Abnahmevertrag gibt.
Das kann stimmen, ist sicher aber nicht garantiert oder allgemeingültig!
Ich selber arbeite in der Entwicklung eines der größten Tier1 Zulieferer und es ist durchaus auch so, dass kleinere Konkurrenten in der Nische durchaus bessere, nicht unbedingt günstigere Lösungen anbieten können...
Zudem arbeite ich mit der Entwicklung von Fuchs (Mannheim) zusammen.
Zwar in der Entwicklung von Wälzlagerschmierungen, aber auch das Thema Motoröl habe ich dort schon öfter und intensiv angesprochen, weil es mich eben interessiert (Tribologie ist nun mal interesant :))
Ich weiß nicht ob dir Fuchs "zu klein" ist, um deren Meinung zu akzeptieren, aber Tenor ist dort eindeutig:
Zu sehr großen Teil sind (vergleichbare) Öle der Hersteller ähnlich bis absolut vergleichbar und die Additivierung ist auch in der Branche in deren Expertenkreisen sehr gut durchdrungen. Lassen wir es einfach mal so stehen...

Also bleibe ich bei folgenden 3 Fakten:

- Öle wie z. B. von Ravenol, Rowe, Motul, Liqui Moly, Fuchs, Castrol, Aral (und viele andere) haben bei älteren LLxx Normen (wie Z. B. LL01 oder LL04) eine namentliche Freigabe von BMW, also min. Erstbefüllungsqualität!
Positiv validiert und überprüft durch und bei BMW in den verschiedenen Verschleißtests.
Bei neueren Normen wie die LL17FE+ gibt es noch wenige namentliche Freigaben - logisch denn das Freifahren dauert einfach viel Zeit aber auch da werden es immer mehr.
Das macht ein OEM nämlich auch im Eigeninteresse um der Einkaufsabteilung durchaus Möglichkeiten zu eröffnen.

- Unabhängige Laborberichte haben keine allumfassende Richtigkeit, aber besser als nur darauf zu vertrauen was für ein Herstellersticker in der Tankklappe aufgeklebt ist und sie geben definitiv einen Hinweis auf die mögöiche Performance des Schmierstoffs. Wie man solche Informationen verarbeitet oder anwendet ist einem selber überlassen (wie fast alle Infos aus dem WWW).Um so mehr Daten vorliegen, desto besser das Bild.

- Wichtiger als der Ölhersteller den man reinkippt, ist die Verkürzung des Intervalls (deutlich weg von den geforderten 30.000km).
Das ist 100%ig bewiesen und wissentlich nicht von den Motorenentwicklungen bzgl Performance oder Langlebigkeit getrieben sondern eine Reaktion auf Marktvorgaben und Kundenakzeptanz. Genauso wie die immer weiter reduzierten Initialviskositäten eine Reaktion auf Verbrauchs- bzw. Emissionsvorgaben sind und nicht weil die Motoren dadurch unbedingt länger und besser halten...
 
  • Das ultimative Öl für den M2 Competition Beitrag #259

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Wir drehen uns ein wenig im Kreis und mir scheint als würden hier Argumente für Produkte von kleineren Firmen gesucht, die die eigene Auswahl rechtfertigen sollen. Das will ich aber nicht werten. Jeder soll einfüllen was er mag. Ich versuche nur etwas Objektivität reinzubringen.

Fakten zu performance von Produkten kann und darf ich hier nicht veröffentlichen, genau, wie du nicht die genaue Legierung eurer Lager oder irgendwelche Kniffe in Sachen Design oder Fertigung verraten wirst. Darum gehts aber auch nicht.

Ich habe versucht zu beschreiben, auf welcher Basis ein Öl von einem OEM als Erstbefüllung genommen wird. Mein Eindruck ist nämlich der, dass viele denken, der Motoröleinfülldeckel wäre eine Werbefläche, die sogar Coca-Cola kaufen könnte wenn sie nur mehr zahlen würden als alle anderen. Wenn da nun "BMW recommends Castrol" steht, dann heißt das, dass BMW mit Castrol eine technische (!) Kooperation in der Entwicklung von Motorölen gehabt hat. Ein bevorzugter Entwicklungpartner wenn man so will. Als Ergebnis dieser Kooperation steht eine Reihe von Ölen, die BMW freigibt. In letzter Konsequenz taucht dann der Castrol-Hinweis in irgendwelchen Fahrzeghandbüchern oder Öldeckeln auf und das ist eben kein Gag, da technisch UND wirtschaftlich für beide Seiten abgesichert.

Dass sowas mit einem Lieferantenvertrag definiert wird, ist auch klar. BMW zahlt das Öl ja nicht in bar beim Lkw-Fahrer. Trotzdem werden regelmäßige Ausschreibungen und alternative Lieferanten festgelegt, die beispielsweise eine andere Region bekommen. Der eine bekommt Europa, der andere Asien, der dritte den Rest. Macht auch Sinn wenn mal eine Raffinerie von Ölfirma A niederbrennt. Hier brannten einige Additive...

https://www.la-thierache.fr/2019/10...es-produits-agricoles-de-thierache-consignes/

Themenwechsel. Wir sind bekanntlich im BMW-Forum und da kann ich nicht mit der performance eines Shell-Öls dienen aber ich könnte zu anderen OEMs viel sagen und was dort am Besten funktioniert. Werde ich aber nicht. Was ich trotzdem nur wiederholen kann: Entwickelt ein OEM zusammen mit einem Ölhersteller ein Öl für eine neue Motorengeneration, dann sind dort die kleinen Firmen (Fuchs ist in dem Sinne der kleinste der BigBoys) vorerst draußen und warten in der Kälte bis drin der Kuchen verteilt ist. Teilweise ist es sogar so, dass der Einkauf einer Ölfirma nicht mal den technischen Kontakt gibt, mit dem man dann sprechen kann, weil man aus irgendwelchen Gründen diese Ölfirma nicht für qualifiziert genug hält oder der Club halt schon voll ist und die Musik schon spielt. Man scheitert also am Türsteher.

Seit einiger Zeit entwickeln einige europäische OEM zusammen mit verschiedenen Ölherstellern eine neue 0W-12 Spezifikation, die eines Tages in einem neuen 0W-12 Erstbefüllöl münden wird. Meint hier jemand, dass auch nur ein OEM das zusammen mit einer kleinen Bude macht? Niemals. Im Leben nicht.

Heißt das nun automatisch, dass die großen die besseren Öle anbieten, nur, weil sie früher mit den OEMs sprechen dürfen? Ich beantworte das mal so: Sie haben einen Wissens-/Entwicklungsvorsprung, einen finanziellen Vorsprung aufgrund ihrer Größe. Im Getriebeölbereich ist mir mindestens ein Beispiel bekannt, wo ein Ölhersteller, der mit einem Getriebehersteller seit vielen Jahren eine technische Partnerschaft hat, seinem Additivlieferanten quasi untersagt hat die neuste Additivplattform an dritte zu verkaufen. Die Folge: Jegliche Interessenten kriegen die Brötchen von Vorgestern. Die schmecken dann halt etwas hart. So sichert man sich seinen Vorsprung in jeder Hinsicht.

Zu deinen drei Fakten:
Punkt 1: Bestätigt meine Ausführung. Selbst Kaufland kann ein LL-01 Paket bei einer der großen Additivfirmen kaufen, es mischen lassen und sich letztlich gegenüber der Käseabteilung reinstellen. Wir brauchen nicht diskutieren, dass Kaufland andere Stärken hat als die Entwicklung von Motorenölen. Ein gewiss extremes Beispiel aber hilfreich um die Grautöne in dem Thema zu verstehen.

@Maschine

Zu sehr großen Teil sind (vergleichbare) Öle der Hersteller ähnlich bis absolut vergleichbar und die Additivierung ist auch in der Branche in deren Expertenkreisen sehr gut durchdrungen. Lassen wir es einfach mal so stehen...

Punkt 2: Jeder Ölhersteller kennt freilich nur die Performance seiner Produkte am Besten. Es ist aber auch so, dass man chemisch ein Konkurrenzöl auseinandernehmen kann, so wie BMW sich einen Tesla nimmt und diesen auseinander nimmt um zu lernen. Das ist das was Fuchs dir erzählt hat. Sie haben herausgefunden, dass auch der Konkurrent im übertragenden Sinne ein Auto mit vier Rädern, einem Lenkrad, einer Klimaanlage und einem Turbolader baut. Wie diese Teile ausgelegt sind, wie sie zusammen funktionieren, ist unbekannt. Es kann sich also theoretisch um einen Dacia oder einen 911 Turbo S handeln.

Es ist aber auch klar, dass die neuen Spezifikationen (LL-12 und neuer) immer komplexer und schwieriger werden. Entsprechend ist die Anzahl der freigegebenen Öle klein und die Leistungsdichte in diesem Champions-League Bereich klein. Dort ist kein Schrott mehr vorhanden aber wenn wir über eine LL-01/04 reden, dann kann das Leistungsgefälle eben deutlicher ausfallen.

Noch ein Tipp, wie man Produktdatenblatt bzw. eine Produktvorstellung richtig liest und was eben uninteressant ist. Am Beispiel vom
https://www.ravenol.de/produktgruppe/rallye-racing-oele/ravenol-rsp-sae-5w-30/

- Viskosität (Nice to have, denn die technische Freigabe regelt die eh Viskositätsklasse und garantiert damit die Gesamtperformance. Wenn LL-xx gefordert ist, dann ist es mir egal welche Viskosität das Öl hat. Es ist vom OEM freigegeben! Ende.)

- Spezifikationen (Interessant, wobei wichtig wäre auf welche Version der ACEA sich berufen wird, da alle 2-3 Jahre eine Verschärfung der Grenzwerte stattfindet und viele Antragsteller/Ölfirmen noch schnell mal die alte, meist leistungsschwächere Version der ACEA Freigabe beantragen. Diese Zusatzangabe, z.B. 2012 bzw. 2016 nennt aber keiner. Muss man halt googeln)

- Herstellungsart (Ein typisches Argument kleinerer Firmen, die wissen, dass Kunden glauben, dass ein vollsynthetisches Produkt "besser" ist. Clever. Lasst euch sagen, dass die Angabe "Vollsynthetisch" sehr dehnbar ist. Es ist rechtlich genau geregelt, wie viel Massenprozent eines vollsynthetischen Grundöls im Fertigprodukt zugegeben werden muss damit es als "Vollsynthetisch" beworben werden kann und ab wann es "Teilsynthetisch" ist usw. Hier gibt es länderspezifische Abweichungen. Fully Synthetic ist NICHT gleich Vollsynthetisch und heißt nicht 100% PAO/Ester.)

- Empfehlungen (In dem Fall völlig zu ignorieren. Ob ich ein Öl im Schwarzwald gefahren bin oder es Ralf Schumacher oder Boris Becker empfehlen ist völlig irrelevant. Gleichzeitig unterstellt die Internet community den großen Playern ganz gerne Marketing Geschwätz. Aha...)

Der weitere Text bis zur Tabelle mit den physikalischen Daten ist ebenfalls völlig (!) zu ignorieren. Das sind Textbausteine, die ich selbst oft genug Korrektur gelesen habe bevor sie fürs Marketing freigegeben wurden. Das hat exkakt die Aussagekraft eines Horoskops. Ein bisschen was stimmt ja immer. Selbst Sicherheitsdatenblätter werden nicht mit der Genauigkeit erstellt, wie eine Pressemitteilung des RKI.

Die Tabelle mit den Zahlenwerten stammt aus einem sog. Analysenzertifikat. Sie gibt einen Eindruck (mehr nicht), wie ein Öl physikalisch aufgestellt ist. Also etwa die PS, Nm, 0-100, Verbrauch, Gewicht, Unterhalt eines Autos. Reichen euch diese Angaben um ein Auto zu kaufen? Dem einen ja, dem Petrol-Head nicht. Er möchte wissen, wie sich das Auto anfühlt in der Kurve, bei Bremsen, ob man damit driften kann und wie es klingt. Diese Dinge stehen in keinem Produktdatenblatt und in keiner Frischölanalyse der Welt. Ist einach so.

An dieser Stelle sage ich: Fussball ist kein Schach

Bedeutet: Man kann noch so viel über das Öl oder die Taktik reden und wissen, am Ende muss man es aufwändig im Motor testen und dort gelten eben eigene Gesetzesmäßigkeiten. Oft genug kommt eben auch etwas überraschendes heraus. Das System Öl/Motor ist viel zu komplex als dass man es simulieren oder die performance aus einigen wenigen Zahlen vorhersehen könnte. Es ist keine Festigkeitsberechnung von Schrauben. Was glaubt ihr, wie komplex das Klimamodell ist und wie stark es herunter gebrochen werden muss damit man dem letzten Laien mit einem IQ von 88 sagen kann: "Die Temperatur über dir darf nicht über 1,5°C ansteigen sonst sind wir am Ende." Ähnliches passiert in Foren und das ist einfach unzulässig.

Zu den Ölwechselintervallen. Das ist einer der Top 5-Ölmythen, die es da draußen gibt. Ich könnte theoretisch über Motoren mit 200tkm Laufleistung im Taxibetrieb aus einer Region mit schlechtem Kraftstoff, widrigen Betriebsbedingungen und 20tkm Wechselintervall sprechen, die nach 200tkm zerlegt auf dem Tisch ein sehr gutes Bild abgeben inkl. Ölanalysen von km 0 bis km 200.000 in 20tkm Intervallen. Nicht ein Auto, mehrere Autos der Vergleichbarkeit wegen und wenn eines im Betrieb verunfallt usw. Wissenschaftlicher gehts nicht. Härter und näher an der Praxis gehts nicht. Trotzdem laufen da draußen Leute rum, die die Ölfirmen verteufeln, weil sie meinen, diese würden die Gewinne auf komische Art und Weise maximieren wollen, gleichzeitig wechseln sie ihr Öl nach jedem Rennwochenende bzw. nach 5tkm im Schiebebetrieb. o_O
 
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