Now or Never. Verbrennerverbot ab 2035.

Diskutiere Now or Never. Verbrennerverbot ab 2035. im Small Talk Forum im Bereich Community; Noch ist nicht aller Tage Abend. Wenn sich die E-Mobilität durchsetzt, weil sie konventionellen Antrieben überlegen ist - gut. Ein Unding ist es...
  • Now or Never. Verbrennerverbot ab 2035. Beitrag #41
Derwatt

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Noch ist nicht aller Tage Abend. Wenn sich die E-Mobilität durchsetzt, weil sie konventionellen Antrieben überlegen ist - gut. Ein Unding ist es aber, wenn die Politik meint, es besser zu wissen und den Leuten das E-Auto aufzwingt, nach dem Motto „Vogel friss oder stirb“. Passt allerdings zu dem Nanny-Staat, zu dem sich Deutschland zusehends entwickelt.
 
  • Now or Never. Verbrennerverbot ab 2035. Beitrag #42

Mystery

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Ich persönlich kann aktuell viele Entscheidungen nicht mehr nachvollziehen.
Der Umweltschutz ist sicherlich gut und richtig- kann doch aber nur funktionieren wenn alle Länder an einem Strang ziehen.
Warum werden Atomkraftwerke abgestellt und die E-Mobilität weiter ausgebaut, bevor genügend „grüner Strom“ zur Verfügung steht?
Wäre es nicht andersrum sinnvoller?
Wie sieht es mit dem Thema Nachhaltigkeit aus? Wäre es nicht stimmiger die Wasserstoff-Technik zu pushen und ggf. Umrüst-Kits für vorhandene Benziner zu entwickeln? Wäre es nicht logischer Energie zu speichern / vorzuhalten ohne dafür weitere Rohstoffe wie z.B . Lithium einzusetzen? Wir werden aufgefordert Smartphones über mehrere Jahre hinweg zu nutzen - zeitgleich sollen jedoch funktionierende PKW möglichst schnell ersetzt werden. Wann werden Kreuzfahrtschiffe auf die E-Mobilität umgestellt? Wann werden Zugtickets günstiger als Flugtickets? Wann werden Flüge ins Weltall hinterfragt, die nur wenige Minuten dauern und in keiner Weise der Forschung dienen? Man könnte mit wenigen Maßnahmen soviel CO2-Ausstoß reduzieren, dass wir uns über Verbrenner keinerlei Sorgen machen müssten… Ich könnte stundenlang weiterschreiben… Only my 2 cents…
 
  • Now or Never. Verbrennerverbot ab 2035. Beitrag #43

M8M

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Wann werden Zugtickets günstiger als Flugtickets?
Ändert nichts.
Solange die Bahn so unzuverlässig ist wie bisher wird das keine Alternative.

Hätten wir ein ähnliches System wie in den asiatischen Ländern würden auch mehr Menschen umsteigen.
 
  • Now or Never. Verbrennerverbot ab 2035. Beitrag #44

Mystery

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Ändert nichts.
Solange die Bahn so unzuverlässig ist wie bisher wird das keine Alternative.

Hätten wir ein ähnliches System wie in den asiatischen Ländern würden auch mehr Menschen umsteigen.
Da hast du allerdings recht 👍
 
  • Now or Never. Verbrennerverbot ab 2035. Beitrag #45
MZweivierziger

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Spannend…
Es ist einfach eine absolute Misere warum E-Fuels nicht gefördert werden. Das wäre eine Lösung. Die Mischung aus allem würde Das sinnvollste sein!

Die Autos in der EU werden genau nichts ändern.
Wenn ich meinen Verbrenner anwerfe (und andere auch) macht es absolut keinen Unterschied für die Welt, während die Autobahnen voll mit LKWs sind, die Bestellungen aus China bringen, Schiffe bei der Hafenausfahrt so viel Öl verbrauchen wie ich im ganzen Leben nicht und Flugzeuge um Minutentakt starten, während in Asien Plastik in den Ozean gekehrt wird und in Italien Müll im großen Stil mit Verklappung entsorgt wird.

Es ist schlicht und ergreifend nicht relevant, die Politik weis nur, wen sie am besten steuern kann.
Allerdings wird es nicht umsetzbar sein, wenn man sich die Ladesäulenverteilung in Italien anschaue; wie soll man einen Auto Akku in Nordfinnland im Winter ordentlich am Leben halten; was machen die Einwohner auf den griechischen Inseln, wenn der Strom zum Laden mal nicht reicht ? Per Schiff liefern lassen oder doch Atomkraft bauen?

Bis dahin werden unsere Politiker, die nie um die Ecke denken, alles sowieso noch 10 mal ändern.
Schade finde ich, dass unsere Gesellschaft einfach immer mehr im Sinne von „aus den Augen aus dem Sinn“ agiert. Man sieht nicht mehr wo es her kommt oder wo es hin geht (Stichwort: Herstellung, Müll und Recycling - Hauptsache bestellen und benutzen).
Beim E-Auto das gleiche: „Hinten kommt ja kein CO2 raus“, ist ja schließlich im Verkaufsraum Energieausweis „A“….

@Gast5445, du musst dich über die Aussagen hier nicht so wundern, dafür bist du im falschen Forum…
 
  • Now or Never. Verbrennerverbot ab 2035. Beitrag #46
///M

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Die fossilen Brenstoffe der Erde werden so oder so verbrannt werden. Es gibt nur eine Möglichkeit die Welt zu retten. Wir müssen alle Ölreserven aufkaufen und dauerhaft einlagern. In allen anderen Szenarien wird der Ölpreis rapide sinken wenn die EU auf E-Autos umgestellt hat. Das werden die Schwellen- und Entwicklungsländer für ihre energiehunrigen Industrien und stark wachsenden Bevölkerungen dankbar nutzen. Beim Gas das Gleiche. Es gibt kein Szenario in dem bspw. Russland seine Gasreserven in der Erde lassen wird. Die haben sonst nichts um ihren bescheidenen Wohlstand zu erhalten.
 
  • Now or Never. Verbrennerverbot ab 2035. Beitrag #47

M2Flo

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Wenn man die ganze Kette betrachtet die an der Entsetehung beteiligt ist und sagt das der Strom für E Autos aus erneuerbaren Enrgien kommt, sowie die ganze Kettte die damit zusammen hängt, könnte man Benzin auch von A-Z mit erneuerbaren Energien fördern. Dann ändert sich wieder die ganze Bilanz ;) Wobei mir bald vorkommt das Co2 nur ein Wert ist um die luft zu versteuern. Methan ist x-mal Schlimmer...kommt wieder gut von der Masttierhaltung. Das Eis welches schmilzt beinhaltet so viel Methan wie wir selbst nicht in die Luft blasen können. Wie sah die Erde eigentlich vor 1.000 Jahren aus...oder vor 10.000...oder 5.000? Die Erde hat jeden Zsuatsnd schon durchgemacht ohne den Mensch. Auch wenn das Klima sic jetzt Nautrgemäß ändern würde, würde man daraus ein Geschäft machen.

Der Akku muss erstmal, wie schon geschrieben auf eine gewisse Energiedichte kommen.

Und nochmal. Das Auto ist nicht Schuld an allem! Es ist alles zusammen. Habe letzt gehört das man in den 80ern berechnet hat wieviel KWh ein Mensch pro Tag verbrauchen darf um alles im ISTzusatand zu halten. Das waren dann 2.000Watt. Der Herr meinte dies heute evtl. nur noch 1.000Watt sind.
Dazu zählt alles. Essen machen, Wohnung warm, Wäsche, klamotten, Fortbewegung einfach alles.

Um auf solche Werte zu kommen müssten wir uns alle umbringen. Denke das fordern die grünen eh demnächts. Der richtig Umweltbewusste Ök bekommt Zyankali ToGo.

Da wird wohl was dran sein. Von daher ist das alles hirnverbrannt was man da macht. Alles neu produzieren um die Umwelt zu retten.

So und nu kommt man mit E Autos die alles ändern sollen...das ist sinnloes Politikgeschwafel der Umsatz zur Folge hat- Es geht immer nur ums GELD nie um was anderes.

Ich sage es wäre einfach massive Einsparungen vorzuhnehmen.
 
  • Now or Never. Verbrennerverbot ab 2035. Beitrag #48
Shena

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Ich mache das mit dem Wasserstoff in einem MDAX-Konzern ja hauptberuflich und habe jüngst die Vorstandsfreigabe für eben diese Wasserstoffkonzernstrategie bekommen. Das schreibt man mal nicht eben so runter, ohne sich mit dem Thema auseinandergesetzt zu haben 😇

Verbrennungsmotoren:
Das Thema ist m.E. definitiv durch. Investoren, Politiker, Entscheider, etc. finden dafür einfach keine Mehrheiten mehr, die Technologie kann auf keine Agenda mehr einzahlen. Niemand gewinnt mehr eine Wahl, weil er ein neues Verbrennungsmotorenwerk eröffnet hat, nirgendwo rennen dir die Uniabsolventen die Tür für Jobs ein, bei denen es darum geht, den nächsten freisaugenden V8-Verbrennungsmotor zu entwickeln. Da gibt es ein paar (wie ich finde) Verzweifelte wie Deutz, die versuchen, das Thema am Leben zu haben. Aber eher, weil sie nicht wissen, wie sie die Brücke über den Abgrund bauen und nicht, weil sie den Abgrund nicht sehen. Einfach mal den Deutz-Aktienkurs anschauen...

Elektromobilität:
Der Schalter ist umgelegt. Tesla hat das gemacht. Die Marktbegleiter haben nicht an Teslas Erfolg geglaubt und auf den Kollaps gewartet. Der ist nicht eingetreten. Und dann musste es ganz schnell gehen, um nachzuziehen, bevor der Vorsprung Teslas uneinholbar wird. Und sobald man dann als großer Automobil-OEM zweistellige Milliardenbeträge in Akku-Technologie investiert hat, MUSS(!!!) das Thema auch fliegen. Deshalb setzt Volkswagen derart auf Akkutechnologie (und auf nichts anderes). Damit das Narrativ ja nicht verwässert wird. Porsche darf den Sonderweg für synthetische Kraftstoffe ausloten (Pilot-Plant in Chile), weil man die Story, dass es ja so viele Alt-911er gibt, die doch auch in Zukunft noch fahren müssen, gut glauben kann. Aber nichts wäre für Investoren fataler, als wenn Volkswagen hier in einer Art Schlingerkurs geraten würde, was die zukünftige Energietechnologie angeht. Weil dann eben weitere Milliardenbeträge in Wasserstoff, Ammoniak, SynthFuel, etc. fließen müssten. Ist den Investoren nur schwer zu verkaufen. Das Putzige ist, dass ich gar nicht glaube, dass Tesla so erfolgreich ist, weil sie das E-Auto pushen. Tesla ist so erfolgreich, weil Tesla Tesla ist. Eine hoffnungsvolle Zukunftsstory, ein stimmiges Narrativ, ein Get-Shit-Done-Image und (ganz wichtig!) Elon versteht modulare und skalierbare Systeme. Seine Gigafactories gehen bereits in den Produktionsstart, wenn sie gerade mal zu 20% fertiggestellt sind. Letzteres ist der Hauptgrund für Teslas Erfolg. Hätte sich Elon für Wasserstoff entschieden, würden jetzt alle Wasserstoff machen. Man darf nie vergessen: Das Übertragen von Strom (also Elektronen) im Gegensatz zu Gas (Moleküle) ist 10 bis 12 Mal so teuer, was die Infrastruktur angeht. Könnt ihr nachlesen in einem Papier vom deutschen Wasserstoffrat. Also für den Netzausbau, um 1 GW Energie als Strom zu übertragen, könnte man auch 12 GW Energie in Gasform (ie Pipeline) bauen. Das ist DIE Achillesferse sowohl für die E-Mobilität als auch für die Wärmepumpen in den Häusern. Wenn drei Taycans mit 350 kW laden, bleibt das 1 MW-Windrad nebendran einfach mal stehen...

Synthetische Kraftstoffe:
Die Technik ist in Großserie ab Feedstock-Input verfügbar (googelt mal Pearl GTL), sprich Fischer-Tropsch (Erfindung aus dem WK II, als die Deutschen Kohle verwendet haben, um Kraftstoff für die Kriegsmaschinerie herzustellen) und Raffinerie ist off-the-shelve verfügbar. Der Literpreis hängt an den Kosten des Synthesegases, was als Rohmaterial in den Prozess reingeht. Das Synthesegas ist ein Mix aus Wasserstoff und CO(2). Und hier hakt (mal wieder) das Narrativ. "Wenn ich schon Wasserstoff aufwändig herstelle, warum soll ich ihn dann wieder zu SynthFuel machen, wo ich aufgrund von WIrkungsgradverlusten die hinten heraus nutzbare Energiemenge verringere? Dann kann ich doch gleich den Wasserstoff nutzen." Und dagegen lässt sich i.d.R. in der 1. Welt schlecht argumentieren. Es gibt eine Chance, dass synthetische Kraftstoffe doch noch richtig groß werden könnten, aber die verrate ich hier (noch) nicht... :censored:

Wasserstoff:
"Eigentlich" spricht nichts dagegen, hier wirklich voll durchzustarten. Die Technologie zur Erzeugung, Speicherung und Nutzung ist zumindest gut genug, um loslegen zu können. Aber (und das hört man mittlerweile auf allen möglichen Tagungen) hängt das Thema auf der Powerpoint-Ebene fest. DIe Wasserstoffverbraucher (also die, die den Wasserstoff benötigen) brauchen CO2-frei erzeugen (z.B. grünen) Wasserstoff. Grauen Wasserstoff zu benutzen, macht keinen Sinn, weil dann kann man auch gleich beim Erdgas bleiben. Wenn der Verbraucher eine Brennstoffzelle ist, dann muss der Wasserstoff auch noch hochrein sein, weil die Membranen in den Stacks so gar keine Verunreinigungen (H2C2, CH4, etc.) mögen. DIe benötigten Mengen an grünem Wasserstoff gibt es aber noch nicht. Selbst in 2030, wo wir ein Jahresvolumen (je nach Quelle) von 130 bis 210 Megatonnen Wasserstoff global haben, sind gerade mal 60 Megatonnen grün und dazu sind schon dreistellige Milliardeninvests in Elektrolyseure erforderlich. Also hakt es beim Ausrollen der Brennstoffzellensysteme. Auf der Herstellungsseite sieht es anders herum aus. Man kann den grünen Wasserstoff zwar herstellen, aber der ist noch so teuer, dass es sich trotz CO2-Besteuerung für die potentiellen Kunden nicht lohnt, diesen zu kaufen. Einer der großen Elektrolyseurhersteller Plug Power ist seit den 90er auf dem Markt und hat NOCH NIE auch nur einen Euro Gewinn gemacht. Der Markt bestraft das gerade, ihr könnt euch ja mal den Kursverlauf von den Wasserstoff-ETFs anschauen (z.B. VanEck Hydrogen Economy). Letztes Jahr alles mega gehypt und jetzt tief abgestürzt. Wasserstoff kommt definitiv und wenn es losgeht, dann so richtig. Aber die (weltweite) Politik muss da massiv und unkompliziert Starthilfe geben, damit diese riesige träge Masse in Schwung gerät.

Und last but not least: ALLES, wirklich alles ist technologisch einfacher als die heutige Verbrennungsmotoren-Logistik, wenn man denn die ganze Kette betrachtet. Bis ein Liter Dinosaft, der Jahrmillionen in der Erde gelegen hat, in meinem M2 mir auf dem Bilster Berg ein Lächeln ins Gesicht zaubert, war über ein Jahrhundert globale Innovation erforderlich. Gedankenexperiment: Wenn man heute auf der grünen Wiese wäre und hätte irgendwo auf der Welt zum ersten Mal Erdöl gefunden, käme niemand auf die Idee, eben dieser Erdöl-Economy mit Verbrennungsmotoren ggü. Wasserstoff oder E-Mobilität den Vorzug zu geben. Der Verbrennungsmotor war halt schon da, als wir auf die Welt gekommen sind. Deshalb kommt uns das so "einfach" vor. Und deshalb fällt es uns so schwer loszulassen. Auch weil wir mit so vielen positiven Emotionen über ein ganzes Leben eben mit dieser Technologie groß geworden sind. Es ist nicht der Klang eines N55 beim Kaltstart, sondern dass, was wir im Kopf damit verbinden. Letztlich aber nur Gehirnchemie. Aber wie in der Liebe fühlt sich die halt sooooooooooooooo gut an... :love:
 
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  • Now or Never. Verbrennerverbot ab 2035. Beitrag #49
Micha_Mike

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Ich mache das mit dem Wasserstoff in einem MDAX-Konzern ja hauptberuflich und habe jüngst die Vorstandsfreigabe für eben diese Wasserstoffkonzernstrategie bekommen. Das schreibt man mal nicht eben so runter, ohne sich mit dem Thema auseinandergesetzt zu haben 😇

Verbrennungsmotoren:
Das Thema ist m.E. definitiv durch. Investoren, Politiker, Entscheider, etc. finden dafür einfach keine Mehrheiten mehr, die Technologie kann auf keine Agenda mehr einzahlen. Niemand gewinnt mehr eine Wahl, weil er ein neues Verbrennungsmotorenwerk eröffnet hat, nirgendwo rennen dir die Uniabsolventen die Tür für Jobs ein, bei denen es darum geht, den nächsten freisaugenden V8-Verbrennungsmotor zu entwickeln. Da gibt es ein paar (wie ich finde) Verzweifelte wie Deutz, die versuchen, das Thema am Leben zu haben. Aber eher, weil sie nicht wissen, wie sie die Brücke über den Abgrund bauen und nicht, weil sie den Abgrund nicht sehen. Einfach mal den Deutz-Aktienkurs anschauen...

Elektromobilität:
Der Schalter ist umgelegt. Tesla hat das gemacht. Die Marktbegleiter haben nicht an Teslas Erfolg geglaubt und auf den Kollaps gewartet. Der ist nicht eingetreten. Und dann musste es ganz schnell gehen, um nachzuziehen, bevor der Vorsprung Teslas uneinholbar wird. Und sobald man dann als großer Automobil-OEM zweistellige Milliardenbeträge in Akku-Technologie investiert hat, MUSS(!!!) das Thema auch fliegen. Deshalb setzt Volkswagen derart auf Akkutechnologie (und auf nichts anderes). Damit das Narrativ ja nicht verwässert wird. Porsche darf den Sonderweg für synthetische Kraftstoffe ausloten (Pilot-Plant in Chile), weil man die Story, dass es ja so viele Alt-911er gibt, die doch auch in Zukunft noch fahren müssen, gut glauben kann. Aber nichts wäre für Investoren fataler, als wenn Volkswagen hier in einer Art Schlingerkurs geraten würde, was die zukünftige Energietechnologie angeht. Weil dann eben weitere Milliardenbeträge in Wasserstoff, Ammoniak, SynthFuel, etc. fließen müssten. Ist den Investoren nur schwer zu verkaufen. Das Putzige ist, dass ich gar nicht glaube, dass Tesla so erfolgreich ist, weil sie das E-Auto pushen. Tesla ist so erfolgreich, weil Tesla Tesla ist. Eine hoffnungsvolle Zukunftsstory, ein stimmiges Narrativ, ein Get-Shit-Done-Image und (ganz wichtig!) Elon versteht modulare und skalierbare Systeme. Seine Gigafactories gehen bereits in den Produktionsstart, wenn sie gerade mal zu 20% fertiggestellt sind. Letzteres ist der Hauptgrund für Teslas Erfolg. Hätte sich Elon für Wasserstoff entschieden, würden jetzt alle Wasserstoff machen. Man darf nie vergessen: Das Übertragen von Strom (also Elektronen) im Gegensatz zu Gas (Moleküle) ist 10 bis 12 Mal so teuer, was die Infrastruktur angeht. Könnt ihr nachlesen in einem Papier vom deutschen Wasserstoffrat. Also für den Netzausbau, um 1 GW Energie als Strom zu übertragen, könnte man auch 12 GW Energie in Gasform (ie Pipeline) bauen. Das ist DIE Achillesferse sowohl für die E-Mobilität als auch für die Wärmepumpen in den Häusern. Wenn drei Taycans mit 350 kW laden, bleibt das 1 MW-Windrad nebendran einfach mal stehen...

Synthetische Kraftstoffe:
Die Technik ist in Großserie ab Feedstock-Input verfügbar (googelt mal Pearl GTL), sprich Fischer-Tropsch (Erfindung aus dem WK II, als die Deutschen Kohle verwendet haben, um Kraftstoff für die Kriegsmaschinerie herzustellen) und Raffinerie ist off-the-shelve verfügbar. Der Literpreis hängt an den Kosten des Synthesegases, was als Rohmaterial in den Prozess reingeht. Das Synthesegas ist ein Mix aus Wasserstoff und CO(2). Und hier hakt (mal wieder) das Narrativ. "Wenn ich schon Wasserstoff aufwändig herstelle, warum soll ich ihn dann wieder zu SynthFuel machen, wo ich aufgrund von WIrkungsgradverlusten die hinten heraus nutzbare Energiemenge verringere? Dann kann ich doch gleich den Wasserstoff nutzen." Und dagegen lässt sich i.d.R. in der 1. Welt schlecht argumentieren. Es gibt eine Chance, dass synthetische Kraftstoffe doch noch richtig groß werden könnten, aber die verrate ich hier (noch) nicht... :censored:

Wasserstoff:
"Eigentlich" spricht nichts dagegen, hier wirklich voll durchzustarten. Die Technologie zur Erzeugung, Speicherung und Nutzung ist zumindest gut genug, um loslegen zu können. Aber (und das hört man mittlerweile auf allen möglichen Tagungen) hängt das Thema auf der Powerpoint-Ebene fest. DIe Wasserstoffverbraucher (also die, die den Wasserstoff benötigen) brauchen CO2-frei erzeugen (z.B. grünen) Wasserstoff. Grauen Wasserstoff zu benutzen, macht keinen Sinn, weil dann kann man auch gleich beim Erdgas bleiben. Wenn der Verbraucher eine Brennstoffzelle ist, dann muss der Wasserstoff auch noch hochrein sein, weil die Membranen in den Stacks so gar keine Verunreinigungen (H2C2, CH4, etc.) mögen. DIe benötigten Mengen an grünem Wasserstoff gibt es aber noch nicht. Selbst in 2030, wo wir ein Jahresvolumen (je nach Quelle) von 130 bis 210 Megatonnen Wasserstoff global haben, sind gerade mal 60 Megatonnen grün und dazu sind schon dreistellige Milliardeninvests in Elektrolyseure erforderlich. Also hakt es beim Ausrollen der Brennstoffzellensysteme. Auf der Herstellungsseite sieht es anders herum aus. Man kann den grünen Wasserstoff zwar herstellen, aber der ist noch so teuer, dass es sich trotz CO2-Besteuerung für die potentiellen Kunden nicht lohnt, diesen zu kaufen. Einer der großen Elektrolyseurhersteller Plug Power ist seit den 90er auf dem Markt und hat NOCH NIE auch nur einen Euro Gewinn gemacht. Der Markt bestraft das gerade, ihr könnt euch ja mal den Kursverlauf von den Wasserstoff-ETFs anschauen (z.B. VanEck Hydrogen Economy). Letztes Jahr alles mega gehypt und jetzt tief abgestürzt. Wasserstoff kommt definitiv und wenn es losgeht, dann so richtig. Aber die (weltweite) Politik muss da massiv und unkompliziert Starthilfe geben, damit diese riesige träge Masse in Schwung gerät.

Und last but not least: ALLES, wirklich alles ist technologisch einfacher als die heutige Verbrennungsmotoren-Logistik, wenn man denn die ganze Kette betrachtet. Bis ein Liter Dinosaft, der Jahrmillionen in der Erde gelegen hat, in meinem M2 mir auf dem Bilster Berg ein Lächeln ins Gesicht zaubert, war über ein Jahrhundert globale Innovation erforderlich. Gedankenexperiment: Wenn man heute auf der grünen Wiese wäre und hätte irgendwo auf der Welt zum ersten Mal Erdöl gefunden, käme niemand auf die Idee, eben dieser Erdöl-Economy mit Verbrennungsmotoren ggü. Wasserstoff oder E-Mobilität den Vorzug zu geben. Der Verbrennungsmotor war halt schon da, als wir auf die Welt gekommen sind. Deshalb kommt uns das so "einfach" vor. Und deshalb fällt es uns so schwer loszulassen. Auch weil wir mit so vielen positiven Emotionen über ein ganzes Leben eben mit dieser Technologie groß geworden sind. Es ist nicht der Klang eines N55 beim Kaltstart, sondern dass, was wir im Kopf damit verbinden. Letztlich aber nur Gehirnchemie. Aber wie in der Liebe fühlt sich die halt sooooooooooooooo gut an... :love:
Super Bericht 👍🏼👌
 
  • Now or Never. Verbrennerverbot ab 2035. Beitrag #50
Julo

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Die fossilen Brenstoffe der Erde werden so oder so verbrannt werden. Es gibt nur eine Möglichkeit die Welt zu retten. Wir müssen alle Ölreserven aufkaufen und dauerhaft einlagern. In allen anderen Szenarien wird der Ölpreis rapide sinken wenn die EU auf E-Autos umgestellt hat. Das werden die Schwellen- und Entwicklungsländer für ihre energiehunrigen Industrien und stark wachsenden Bevölkerungen dankbar nutzen. Beim Gas das Gleiche. Es gibt kein Szenario in dem bspw. Russland seine Gasreserven in der Erde lassen wird. Die haben sonst nichts um ihren bescheidenen Wohlstand zu erhalten.
Sehr schön erkannt (y)

@Shena schöner Beitrag und wie immer hervorragend strukturiert abgearbeitet das Thema (y) ...nur, es ist die Erste-Welt-Sichtweise! Die anderen rund 6-7 Milliarden Menschen werden uns schon zeigen wo der Hase lang läuft.

Bisher haben wir das Weltklima negativ beeinflusst und zukünftig sorgen die Anderen für den Klimawandel 🤷‍♂️
...ja ja, ich weiß... ich bin ein Ewiggestriger, Klimaleugner, ein Feind neuer Technologien usw.
 
  • Now or Never. Verbrennerverbot ab 2035. Beitrag #51
Derwatt

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Bisher haben wir das Weltklima negativ beeinflusst und zukünftig sorgen die Anderen für den Klimawandel 🤷‍♂️
...ja ja, ich weiß... ich bin ein Ewiggestriger, Klimaleugner, ein Feind neuer Technologien usw.
… und hast in der Sache völlig Recht. Ob wir in Europa - und gar in Deutschland - künftig mit E-Autos oder Fahrrädern durch die Weltgeschichte gondeln, ist dem globalen Klima so egal, wie wenn in China ein Sack Reis umfällt.
 
  • Now or Never. Verbrennerverbot ab 2035. Beitrag #52
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Ach ja, das gute alte Thema. Erstmal braucht es deutlich weniger Menschen auf der Erde. Wenn wir uns weiter so vermehren ist die Welt eh am Arsch - egal ob wir Elektro fahren oder uns einigermaßen Umweltgerecht verhalten; was als Mensch einfach nicht geht.
Und da es immer welche gibt denen dies oder jenes egal ist/egoistisch handeln usw.usw. geht es umwelttechnisch nur in eine Richtung. Durch gezielte Politik etwas langsamer, aber ich bin mir ziemlich sicher daß es nicht wieder bergauf geht.
 
  • Now or Never. Verbrennerverbot ab 2035. Beitrag #53

Gast5445

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Bin gestern 3 Stunde im i4 M50 rum geballert. Verbrauch 23kwh. Viel Spaß beim umrechnen auf Benzin ;-)

i4 M50 wird Montag bestellt.
 
  • Now or Never. Verbrennerverbot ab 2035. Beitrag #54
BMWR32

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Bin gestern 3 Stunde im i4 M50 rum geballert. Verbrauch 23kwh. Viel Spaß beim umrechnen auf Benzin ;-)

i4 M50 wird Montag bestellt.
Würde, im Vergleich zu meinem Fahrzeug ca 100 Euro im Monat ausmachen. Allerdings wäre der i4 M50 aber auch 20tsd Euro teurer in der Anschaffung.
 
  • Now or Never. Verbrennerverbot ab 2035. Beitrag #55

ministry

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Bin gestern 3 Stunde im i4 M50 rum geballert. Verbrauch 23kwh. Viel Spaß beim umrechnen auf Benzin ;-)

i4 M50 wird Montag bestellt.
Liefertermin/Lieferzeit?
Wird das was vor 2024?

Finde den auch echt super. Bin nur kein Limo-Freund.
 
  • Now or Never. Verbrennerverbot ab 2035. Beitrag #56
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„Der Schalter ist umgelegt. Tesla hat das gemacht“ - was den „Schalter“ anbelangt, magst du Recht haben. Aber ob das tatsächlich Tesla geschuldet ist oder einer übergriffigen Politik, die meint, es besser zu wissen und der wir es - wenn’s blöd läuft - in ein paar Jahren einmal mehr zu verdanken haben, in ausgesprochen kurzen Hemden dazustehen: Stichwort übereilter Ausstieg aus Kern- und Kohleenergie.
Ich weiß nicht …

Würde, im Vergleich zu meinem Fahrzeug ca 100 Euro im Monat ausmachen. Allerdings wäre der i4 M50 aber auch 20tsd Euro teurer in der Anschaffung.
Und das setzt noch voraus, dass die Energie für die E-Mobilität auf den Preisniveau von heute bleibt - was ganz und gar nicht ausgemacht ist.
 
  • Now or Never. Verbrennerverbot ab 2035. Beitrag #57
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@Shena , kann meinen Vorrednern nur beipflichten, Top Bericht, und, Du fährst das richtige Auto ;-)
 
  • Now or Never. Verbrennerverbot ab 2035. Beitrag #58
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Ich mache das mit dem Wasserstoff in einem MDAX-Konzern ja hauptberuflich und habe jüngst die Vorstandsfreigabe für eben diese Wasserstoffkonzernstrategie bekommen. Das schreibt man mal nicht eben so runter, ohne sich mit dem Thema auseinandergesetzt zu haben 😇

Verbrennungsmotoren:
Das Thema ist m.E. definitiv durch. Investoren, Politiker, Entscheider, etc. finden dafür einfach keine Mehrheiten mehr, die Technologie kann auf keine Agenda mehr einzahlen. Niemand gewinnt mehr eine Wahl, weil er ein neues Verbrennungsmotorenwerk eröffnet hat, nirgendwo rennen dir die Uniabsolventen die Tür für Jobs ein, bei denen es darum geht, den nächsten freisaugenden V8-Verbrennungsmotor zu entwickeln. Da gibt es ein paar (wie ich finde) Verzweifelte wie Deutz, die versuchen, das Thema am Leben zu haben. Aber eher, weil sie nicht wissen, wie sie die Brücke über den Abgrund bauen und nicht, weil sie den Abgrund nicht sehen. Einfach mal den Deutz-Aktienkurs anschauen...

Elektromobilität:
Der Schalter ist umgelegt. Tesla hat das gemacht. Die Marktbegleiter haben nicht an Teslas Erfolg geglaubt und auf den Kollaps gewartet. Der ist nicht eingetreten. Und dann musste es ganz schnell gehen, um nachzuziehen, bevor der Vorsprung Teslas uneinholbar wird. Und sobald man dann als großer Automobil-OEM zweistellige Milliardenbeträge in Akku-Technologie investiert hat, MUSS(!!!) das Thema auch fliegen. Deshalb setzt Volkswagen derart auf Akkutechnologie (und auf nichts anderes). Damit das Narrativ ja nicht verwässert wird. Porsche darf den Sonderweg für synthetische Kraftstoffe ausloten (Pilot-Plant in Chile), weil man die Story, dass es ja so viele Alt-911er gibt, die doch auch in Zukunft noch fahren müssen, gut glauben kann. Aber nichts wäre für Investoren fataler, als wenn Volkswagen hier in einer Art Schlingerkurs geraten würde, was die zukünftige Energietechnologie angeht. Weil dann eben weitere Milliardenbeträge in Wasserstoff, Ammoniak, SynthFuel, etc. fließen müssten. Ist den Investoren nur schwer zu verkaufen. Das Putzige ist, dass ich gar nicht glaube, dass Tesla so erfolgreich ist, weil sie das E-Auto pushen. Tesla ist so erfolgreich, weil Tesla Tesla ist. Eine hoffnungsvolle Zukunftsstory, ein stimmiges Narrativ, ein Get-Shit-Done-Image und (ganz wichtig!) Elon versteht modulare und skalierbare Systeme. Seine Gigafactories gehen bereits in den Produktionsstart, wenn sie gerade mal zu 20% fertiggestellt sind. Letzteres ist der Hauptgrund für Teslas Erfolg. Hätte sich Elon für Wasserstoff entschieden, würden jetzt alle Wasserstoff machen. Man darf nie vergessen: Das Übertragen von Strom (also Elektronen) im Gegensatz zu Gas (Moleküle) ist 10 bis 12 Mal so teuer, was die Infrastruktur angeht. Könnt ihr nachlesen in einem Papier vom deutschen Wasserstoffrat. Also für den Netzausbau, um 1 GW Energie als Strom zu übertragen, könnte man auch 12 GW Energie in Gasform (ie Pipeline) bauen. Das ist DIE Achillesferse sowohl für die E-Mobilität als auch für die Wärmepumpen in den Häusern. Wenn drei Taycans mit 350 kW laden, bleibt das 1 MW-Windrad nebendran einfach mal stehen...

Synthetische Kraftstoffe:
Die Technik ist in Großserie ab Feedstock-Input verfügbar (googelt mal Pearl GTL), sprich Fischer-Tropsch (Erfindung aus dem WK II, als die Deutschen Kohle verwendet haben, um Kraftstoff für die Kriegsmaschinerie herzustellen) und Raffinerie ist off-the-shelve verfügbar. Der Literpreis hängt an den Kosten des Synthesegases, was als Rohmaterial in den Prozess reingeht. Das Synthesegas ist ein Mix aus Wasserstoff und CO(2). Und hier hakt (mal wieder) das Narrativ. "Wenn ich schon Wasserstoff aufwändig herstelle, warum soll ich ihn dann wieder zu SynthFuel machen, wo ich aufgrund von WIrkungsgradverlusten die hinten heraus nutzbare Energiemenge verringere? Dann kann ich doch gleich den Wasserstoff nutzen." Und dagegen lässt sich i.d.R. in der 1. Welt schlecht argumentieren. Es gibt eine Chance, dass synthetische Kraftstoffe doch noch richtig groß werden könnten, aber die verrate ich hier (noch) nicht... :censored:

Wasserstoff:
"Eigentlich" spricht nichts dagegen, hier wirklich voll durchzustarten. Die Technologie zur Erzeugung, Speicherung und Nutzung ist zumindest gut genug, um loslegen zu können. Aber (und das hört man mittlerweile auf allen möglichen Tagungen) hängt das Thema auf der Powerpoint-Ebene fest. DIe Wasserstoffverbraucher (also die, die den Wasserstoff benötigen) brauchen CO2-frei erzeugen (z.B. grünen) Wasserstoff. Grauen Wasserstoff zu benutzen, macht keinen Sinn, weil dann kann man auch gleich beim Erdgas bleiben. Wenn der Verbraucher eine Brennstoffzelle ist, dann muss der Wasserstoff auch noch hochrein sein, weil die Membranen in den Stacks so gar keine Verunreinigungen (H2C2, CH4, etc.) mögen. DIe benötigten Mengen an grünem Wasserstoff gibt es aber noch nicht. Selbst in 2030, wo wir ein Jahresvolumen (je nach Quelle) von 130 bis 210 Megatonnen Wasserstoff global haben, sind gerade mal 60 Megatonnen grün und dazu sind schon dreistellige Milliardeninvests in Elektrolyseure erforderlich. Also hakt es beim Ausrollen der Brennstoffzellensysteme. Auf der Herstellungsseite sieht es anders herum aus. Man kann den grünen Wasserstoff zwar herstellen, aber der ist noch so teuer, dass es sich trotz CO2-Besteuerung für die potentiellen Kunden nicht lohnt, diesen zu kaufen. Einer der großen Elektrolyseurhersteller Plug Power ist seit den 90er auf dem Markt und hat NOCH NIE auch nur einen Euro Gewinn gemacht. Der Markt bestraft das gerade, ihr könnt euch ja mal den Kursverlauf von den Wasserstoff-ETFs anschauen (z.B. VanEck Hydrogen Economy). Letztes Jahr alles mega gehypt und jetzt tief abgestürzt. Wasserstoff kommt definitiv und wenn es losgeht, dann so richtig. Aber die (weltweite) Politik muss da massiv und unkompliziert Starthilfe geben, damit diese riesige träge Masse in Schwung gerät.

Und last but not least: ALLES, wirklich alles ist technologisch einfacher als die heutige Verbrennungsmotoren-Logistik, wenn man denn die ganze Kette betrachtet. Bis ein Liter Dinosaft, der Jahrmillionen in der Erde gelegen hat, in meinem M2 mir auf dem Bilster Berg ein Lächeln ins Gesicht zaubert, war über ein Jahrhundert globale Innovation erforderlich. Gedankenexperiment: Wenn man heute auf der grünen Wiese wäre und hätte irgendwo auf der Welt zum ersten Mal Erdöl gefunden, käme niemand auf die Idee, eben dieser Erdöl-Economy mit Verbrennungsmotoren ggü. Wasserstoff oder E-Mobilität den Vorzug zu geben. Der Verbrennungsmotor war halt schon da, als wir auf die Welt gekommen sind. Deshalb kommt uns das so "einfach" vor. Und deshalb fällt es uns so schwer loszulassen. Auch weil wir mit so vielen positiven Emotionen über ein ganzes Leben eben mit dieser Technologie groß geworden sind. Es ist nicht der Klang eines N55 beim Kaltstart, sondern dass, was wir im Kopf damit verbinden. Letztlich aber nur Gehirnchemie. Aber wie in der Liebe fühlt sich die halt sooooooooooooooo gut an... :love:
„Der Schalter ist umgelegt. Tesla hat das gemacht“ - was den „Schalter“ anbelangt, magst du Recht haben. Aber ob das tatsächlich Tesla geschuldet ist oder einer übergriffigen Politik, die meint, es besser zu wissen und der wir es - wenn’s blöd läuft - in ein paar Jahren einmal mehr zu verdanken haben, in ausgesprochen kurzen Hemden dazustehen: Stichwort übereilter Ausstieg aus Kern- und Kohleenergie.
Ich weiß nicht …
 
  • Now or Never. Verbrennerverbot ab 2035. Beitrag #59
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Nun, Sie hat ja angemerkt, wenn sich keine Mehrheiten mehr finden lassen, ist der Kas gegessen.
Ich komme gerade vom Land mit dem Krawallo, lustig wars, solange es noch geht werde ich dieses Erlebnis genießen!
 
  • Now or Never. Verbrennerverbot ab 2035. Beitrag #60
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Bin gestern 3 Stunde im i4 M50 rum geballert. Verbrauch 23kwh. Viel Spaß beim umrechnen auf Benzin ;-)

i4 M50 wird Montag bestellt.
Das Geld möchte ich auch Mal so über haben. :cool:
Zugegeben, trotz Akku 200kg leichter als ein normaler M4 und dabei in der Basis 15k weniger. Nicht schlecht. (y)
 
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