Freie Wahl von Autokennzeichen

Verkehrsminister Ramsauer will heimatverbundenen Autofahrern das Blech (-kennzeichen) stärken. Städte und Gemeinden sollen in Zukunft die Kürzel ihrer Kennzeichen selbst wählen können.

Berlin – Autokennzeichen verbinden Fahrzeug und Halter, manchmal mehr, als es der Umwelt lieb sein kann. Sie sind daneben auch Aushängeschild intensiver Heimatgefühle vieler Autofahrer. Verkehrsminister Ramsauer liegen die so sehr am Herzen, dass er den Städten und Gemeinden zukünftig mehr Freiheit bei der Wahl ihrer Kennzeichenkürzel lassen will.
Wie das Verkehrsministerium der "Westfälischen Rundschau" zufolge bestätigte, sollen Gemeinden zukünftig selbst über das Kürzel auf ihrem Kennzeichen bestimmen. Schon im September könne die entsprechende Verordnung vom Bundesrat gebilligt werden.

Zulassungsbehörden könnten dann in ein und demselben Verwaltungsbezirk "mehrere Unterscheidungskennzeichen" ausgeben. Einer Sprecherin des Verkehrsministeriums zufolge komme Minister Ramsauer damit einem häufig geäußerten Wunsch der Länder und Gebietskörperschaften nach.

Bitte nichts Unanständiges, oder Sachen aus der DDR

Dabei geht es besonders um sogenannte "auslaufende Unterscheidungszeichen". Kennzeichen also, die von Städten oder Landkreisen heute nicht mehr vergeben werden, aber auf bereits angemeldeten Fahrzeugen bestehen bleiben. Mit der Verordnung könnten also zum Beispiel im Heidekreis (Kennzeichen: HK) bald wieder Fahrzeuge mit dem Vorgänger-Kürzel SFA (Soltau-Fallingbostel) oder dem noch älteren FAL (Fallingbostel) zugelassen werden.

Neben der Wiedervergabe ausgemusterter Kennzeichen soll es möglich werden, neue Kennzeichen vorzuschlagen. Vorschläge dürften allerdings weder sittenwidrig, noch eine Wiedereinführung alter DDR-Kennzeichen sein, so eine Sprecherin des Ministeriums.

Spiegel Online zufolge befürchten Kritiker ein Kennzeichenchaos. Durch die Freigabe der Kürzel drohe nach Auffassung des Landkreistages NRW "eine weitere Zersplitterung der Kennzeichenlandschaft". Die Reform habe außerdem "erhebliche Nachteile für die Kriminalitätsvorbeugung und -bekämpfung".

Wir fragen Euch, was Ihr von Ramsauers neuestem Streich haltet. Seid Ihr heimatverbunden und wollt es auf Eurem Kennzeichen zeigen. Oder findet ihr Ramsauers Idee überflüssig?

Quelle: Spiegel Online

Hat Herr Ramsauer nichts besseres zu tun? Mir wäre es lieber, er würde sich um die Problematik der dauerhaft ansteigenden Spritpreise kümmern.

Ich finde das Kennzeichen ist Stück regionale Identität. Es ist doch ganz praktisch, daß man sehen kann, wo jemand herkommt.

Vielleicht soll hier auch nur von Themen wie Spritpreise oder PKW-Maut abgelenkt werden?

Wenn es viele Kennzeichen gibt, kennt kaum noch jemand die Städte die sich dahinter verbergen.

Absolut nebensächlich.

Ich wohne direkt an der französischen Grenze. Da hat man seit ca. 3-4 Jahre die Möglichkeit die Kennzeichnung wegzulassen. Davor war klar : 57 ist Lothringen , 67 ist Elsass.

Hatte man zB. einen Fahrunfall oder eine sonstige Unstimmigkeit mit einem französischen Halter und dieser fuhr weiter konnte man sich noch einigermaßen das Kennzeichen merken. zB. blauer 206 Peugeot Region 57 mit irgendeiner Zahl. Hier konnte man noch irgendwie sicher sein dass man den Halter fand. Heute sieht man nur noch Zahlen. Sehr schwierig sich die auf die Schnelle zu merken.

In Leverkusen wurde neben dem klassischen LEV Kennzeichen ein OP Kennzeichen für Opladen(Stadtteil, früher eigene Stadt) eingeführt...

Ich bin im März in eine andere Stadt gezogen und hab mein Kennzeichen behalten, einfach weil ich kurze Kennzeichen mag und kein passendes mit dem neuen Stadtkürzel gefunden habe. Dass ich ursprünglich aus Lev komme war für mich nebensächlich. Die Ziffern dahinter find ich "wichtiger".