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Reifen, Fahrwerk und Bremsen
Michelin Pilot Sport Cup 2 auf M2 Competition ohne Sport Fahrwerk für die Nordschleife
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Beitrag
<blockquote data-quote="Bastor" data-source="post: 297784" data-attributes="member: 7969"><p>Bevor das hier so stehen bleibt würde ich gern deine Aussage etwas richtig stellen: </p><p></p><p>Das überfahren von Curbs - zb am Wippermann und die Haftung der Reifen hat rein gar nichts mit dem Reifen zutun. </p><p>Das ist alles Fahrwerksthema. Zug / Druckstufen, Rolling Chassis, Federraten und Federweg, Stabi und Corner Balance die Einfluss auf sowas haben. </p><p></p><p>Dein Reifen ist maximal „dumm“. Der wird entweder auf den Boden gepresst, oder nicht. Grip der Gummimischung und die Temperaturfenster / Peaks sind dann die einzigen übrigen Faktoren. </p><p></p><p>Der Cup2 hält ein anderes Temperaturfenster „griffig“ als der PSS oder PS4S und Konsorten. </p><p>Grob gesagt:</p><p>Wenn du nicht gut fahren kann, den Reifen und das Auto ggf „überfährst“. Dann wird der Reifen entsprechend warm und fängt an „zu schmieren“. Häufig in Verbindung mit falschen Luftdrücken, weil vergessen wurde den Luftdruck anzupassen. Dann fährst du schnell mit 2,8 Bar auf den Pellen, statt optimalerer 2,1-2,3 Bar (Geschmackssache). </p><p>Der Reifen fährt in höheren Temperaturfenstern. Der Cup2 steckt sowas manches mal klaglos weg - gibt dir 1-2 Runden mehr Spielraum. Ist aber auch vom Verschleiß deutlich abrassiver. </p><p></p><p>Der PSS und PS4S machen einen ähnlichen Job, aber deren Grip und Temperaturfenster sind eben kleiner. </p><p></p><p>——- </p><p></p><p>Thema Semislick und Fahrwerk: </p><p></p><p>Ich würde gern noch mal auf das Fahrwerkthema zu sprechen kommen. Da viele nicht so richtig den Zusammenhang verstehen, wenn es um Auswirkungen geht.</p><p></p><p>Der Wagen hat ab Werk ein abgestimmtes Fahrwerk, ausgelegt auf bestimmte Reifentypen und Achslasten. Stabilisatoren, Federraten und co. </p><p>Das ist per Se nichts verkehrtes, aber ggf nicht optimal ausgelegtes Feintuning für Rennstrecken. </p><p></p><p>Jetzt verbauen viele Leute einfach zb. Semislicks. Was damit einhergeht ist - und das erhofft man sich ja - ein deutlich gestiegenes Gripniveau des Reifens. Eines das in der Fahrwerksauslegung überhaupt nicht bedacht war. Der Wagen hat in Kurven also deutlich mehr Grip, wo er sonst wesentlich mehr Gleitreibung erfährt.</p><p>Das sorgt wiederum dafür, das dein Wagen sich verstärkt einrollt. Weil die ausgelegten Federraten und ggf Federwege sowie Dämpferkennlinien nicht für diese Kräfte ausgelegt sind. Die Reaktion ist eben das der Wagen dadurch häufig über die Vorderachse schiebt, weil er mehr rollt. Was gemeinhin dann enttäuschend sein kann, weil der Wagen vermeintlich schlechter fährt als vorher… trotz Semislick. </p><p></p><p>Oder anders: man wird den Wagen viel krasser am Grenzbereich empfinden. Denn jetzt kommt ja noch hinzu: der Wagen vermittelt mehr Haftreibung auf die Karosserie, der Wagen rollt und schiebt mehr. Jedoch hat sich das Limit-Fenster durch das stärkere Gripniveau des Semislicks nach oben verschoben, während der Wagen theoretisch schon nah am Limit sein kann, vermittelt der Reifen ggf mehr Reserven. Das Grenzniveau ist schmaler geworden. </p><p></p><p></p><p>Ein weiterer Faktor von dem du berichtest/gefragt hast [USER=12011]@macmurdock77[/USER] </p><p>Lohnt sich das nur mit 2-3° Sturz? </p><p>Ja und Nein. </p><p>Ich muss mich nicht wiederholen. Die oben beschriebenen Umstände (mehr Grip, mehr rollen, mehr Druck Vorderachse…etc) sorgen einfach dafür, dass die (in dem Fall relativ weiche) Flanke des Reifen bei wenig bis moderatem Sturz zu stark beansprucht wird, weil man das Rad übertrieben bildlich gesprochen außen nach Innen abknickt. </p><p>Deshalb macht es Sinn entsprechenden Sturz zu fahren. </p><p>Abgesehen davon macht es ab gewissen Rundenzeiten/Kurvengeschwindigkeiten Sinn, weil das Gripniveau einfach größer ist. </p><p></p><p></p><p></p><p>Und wegen oben beschriebener Umstände macht im Übrigen ein BMW Performance Fahrwerk oder das KW V3 absolut keinen Sinn für Rennstrecke. Federraten und Kennlinien passen einfach nicht zu Anspruch der Strecken ans das Fahrzeug. Abgesehen von fehlenden Highspeed bei Zug bzw Druckstufen… Gruß an [USER=1287]@R1-Rider[/USER] und sein Bild vom Wippermann.</p></blockquote><p></p>
[QUOTE="Bastor, post: 297784, member: 7969"] Bevor das hier so stehen bleibt würde ich gern deine Aussage etwas richtig stellen: Das überfahren von Curbs - zb am Wippermann und die Haftung der Reifen hat rein gar nichts mit dem Reifen zutun. Das ist alles Fahrwerksthema. Zug / Druckstufen, Rolling Chassis, Federraten und Federweg, Stabi und Corner Balance die Einfluss auf sowas haben. Dein Reifen ist maximal „dumm“. Der wird entweder auf den Boden gepresst, oder nicht. Grip der Gummimischung und die Temperaturfenster / Peaks sind dann die einzigen übrigen Faktoren. Der Cup2 hält ein anderes Temperaturfenster „griffig“ als der PSS oder PS4S und Konsorten. Grob gesagt: Wenn du nicht gut fahren kann, den Reifen und das Auto ggf „überfährst“. Dann wird der Reifen entsprechend warm und fängt an „zu schmieren“. Häufig in Verbindung mit falschen Luftdrücken, weil vergessen wurde den Luftdruck anzupassen. Dann fährst du schnell mit 2,8 Bar auf den Pellen, statt optimalerer 2,1-2,3 Bar (Geschmackssache). Der Reifen fährt in höheren Temperaturfenstern. Der Cup2 steckt sowas manches mal klaglos weg - gibt dir 1-2 Runden mehr Spielraum. Ist aber auch vom Verschleiß deutlich abrassiver. Der PSS und PS4S machen einen ähnlichen Job, aber deren Grip und Temperaturfenster sind eben kleiner. ——- Thema Semislick und Fahrwerk: Ich würde gern noch mal auf das Fahrwerkthema zu sprechen kommen. Da viele nicht so richtig den Zusammenhang verstehen, wenn es um Auswirkungen geht. Der Wagen hat ab Werk ein abgestimmtes Fahrwerk, ausgelegt auf bestimmte Reifentypen und Achslasten. Stabilisatoren, Federraten und co. Das ist per Se nichts verkehrtes, aber ggf nicht optimal ausgelegtes Feintuning für Rennstrecken. Jetzt verbauen viele Leute einfach zb. Semislicks. Was damit einhergeht ist - und das erhofft man sich ja - ein deutlich gestiegenes Gripniveau des Reifens. Eines das in der Fahrwerksauslegung überhaupt nicht bedacht war. Der Wagen hat in Kurven also deutlich mehr Grip, wo er sonst wesentlich mehr Gleitreibung erfährt. Das sorgt wiederum dafür, das dein Wagen sich verstärkt einrollt. Weil die ausgelegten Federraten und ggf Federwege sowie Dämpferkennlinien nicht für diese Kräfte ausgelegt sind. Die Reaktion ist eben das der Wagen dadurch häufig über die Vorderachse schiebt, weil er mehr rollt. Was gemeinhin dann enttäuschend sein kann, weil der Wagen vermeintlich schlechter fährt als vorher… trotz Semislick. Oder anders: man wird den Wagen viel krasser am Grenzbereich empfinden. Denn jetzt kommt ja noch hinzu: der Wagen vermittelt mehr Haftreibung auf die Karosserie, der Wagen rollt und schiebt mehr. Jedoch hat sich das Limit-Fenster durch das stärkere Gripniveau des Semislicks nach oben verschoben, während der Wagen theoretisch schon nah am Limit sein kann, vermittelt der Reifen ggf mehr Reserven. Das Grenzniveau ist schmaler geworden. Ein weiterer Faktor von dem du berichtest/gefragt hast [USER=12011]@macmurdock77[/USER] Lohnt sich das nur mit 2-3° Sturz? Ja und Nein. Ich muss mich nicht wiederholen. Die oben beschriebenen Umstände (mehr Grip, mehr rollen, mehr Druck Vorderachse…etc) sorgen einfach dafür, dass die (in dem Fall relativ weiche) Flanke des Reifen bei wenig bis moderatem Sturz zu stark beansprucht wird, weil man das Rad übertrieben bildlich gesprochen außen nach Innen abknickt. Deshalb macht es Sinn entsprechenden Sturz zu fahren. Abgesehen davon macht es ab gewissen Rundenzeiten/Kurvengeschwindigkeiten Sinn, weil das Gripniveau einfach größer ist. Und wegen oben beschriebener Umstände macht im Übrigen ein BMW Performance Fahrwerk oder das KW V3 absolut keinen Sinn für Rennstrecke. Federraten und Kennlinien passen einfach nicht zu Anspruch der Strecken ans das Fahrzeug. Abgesehen von fehlenden Highspeed bei Zug bzw Druckstufen… Gruß an [USER=1287]@R1-Rider[/USER] und sein Bild vom Wippermann. [/QUOTE]
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